Ich hatte das Glück, nach dem Umzug meiner Eltern vom Geburtsort in die Nachbarstadt auf eine Gemeinschaftsschule gehen zu können. Gemeinschaft bedeutete in diesem Fall, dass dort Evangelische und Katholische, Jungen und Mädchen gemeinsam lernten. Das war 1961 nicht unbedingt üblich. Wir waren 8 Jungen und 16 Mädchen in der Klasse. So etwas prägt.
Die Klassenlehrerin war Fräulein Oberhoff (damals wurden alle unverheirateten Frauen noch mit „Fräulein“ angesprochen), eine mehr freundliche als strenge Lehrerin, ganz anders als in den ersten Schuljahren. Die Lehrer waren, im Nachhinein betrachtet, sehr gute Pädagogen. Sie vermittelten uns das nötige Grundwissen, die Stärkung der Persönlichkeit und die Selbständigkeit mit einer ungezwungenen Fröhlichkeit.
1962 bekam ich mein erstes Fahrrad – ein „Rabeneick“ mit einer 3-Gang Torpedo-Schaltung. Im letzten Schuljahr haben wir jeden Monat einen Klassenfahrt gemacht, nichts Großes, meistens nur eine Radtour. Das hat die Klassengemeinschaft sehr gestärkt. Die Abschlussfahrt ging für 3 Tage nach Burg Altena in die erste Jugendherberge der Welt, die von Richard Schirrmann, dem Namensgeber der Schule, gegründet wurde.
Im letzten Schuljahr war ich auch als Schülerlotse im Einsatz, um die Schüler der unteren Klassen über den Zebrastreifen an der stark befahrenen Straße vor der Schule zu leiten.
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